es war nicht geplant, und doch nicht unerwartet. dass wir früher oder später ein kind bekommen würden, war schon besprochen worden an lauen sommernächten bei ein oder maximal 2 flaschen wein.
doch im frühjahr zeigte dieser kleine weiße stift zwei blaue striche an. schwanger.
schwanger?
oh je.
ein kind zu bekommen kannte ich bis dahin nur vom hören sagen.
und auch das waren nicht unbedingt postive geschichten. meistens erlebte ich, dass coole frauen, mit denen man pferde stehlen konnte, zu übertriebenen vollzeit-müttern wurde.
gespräche unter müttern wurde nur noch über ihre kinder geführt. das lieblingsthema ( und ich kann mir immernoch nicht vorstellen, dass es bei mir in  die top 10 gesprächsthemen gehören wird, aber man soll ja niemals nie sagen) ist offen hörbar der verdauungstrakt des kindes. auch ich habe schon mein halbes leben probleme damit, aber jeder, den ich versuchte, darin einzuweihen, wechselte entweder recht schnell das thema, oder das komplette gespräch war vorüber.

dennoch scheint es einen geheimen club zu geben. den club der schwangeren und mütter, die nicht-mütter aus ihren kontakten auszuschließen zu scheinen. das kam mir schon immer etwas mystisch vor. doch mittlerweile habe ich unbeabsichtigt einen club-antrag gestellt und wurde stillschweigend aufgenommen.
eltern und werdende eltern können einem ja wirklich weiterhelfen, denn sie haben ja alles schon mal durchgemacht. heutzutage gibt es viele gerüchte und geschichten darum, was man essen darf, was man trinken und wie man sich in der öffentlichkeit zu benehmen hat. eltern, die diesen stress schon hinter sich haben, können einem lockere tipps geben, so à la “ mach es so, wie du dich wohl fühlst. dann wird sich dein kind auch wohl fühlen.“
auch können sie einen wunderbar davon überzeugen, was man alles braucht. für mich macht jeder ihrer vorschläge sinn. nun, nicht jeder…ich neige zu übertreibungen.
mütter gehen viel sorgsamer auf meine wehwehchen, meine ängste und meinen launen um, da sie all diese leiden nachvollziehen können.
aber es gibt leider nicht nur gute seiten. meine bereitschaft zu mehr verständnis für müttern hält sich dennoch stark zurück. kürzlich war ich in einem spielwarenladen, um nach einer schönen krabbeldecke ausschau zu halten. nebenbei schaute ich mir die spielzeuge für die ersten lebensjahre an. und dann zog das unheil auf. eine junge mutter betrat mit ihrem riesigen kinderwagen den laden und stellte sich direkt vor mir auf. da stand ich nun zwischen einem regal und einem kinderwagen. meine schwangerschaftsbelastete figur konnte sich einfach nicht vorstellen, wie sie da durch kommen sollte. die mutter stand auf der anderen seite des ladens und schaute sich gewissenhaft das spielzeug an, hatte aber keinen blick für irgendetwas anderes. gut, dachte ich mir, schieb ich ihn halt beiseite. da ich aber noch kinderwagen-unerfahren war, wußte ich nichts von einer bremse. daher rüttelte ich aufgeregt daran und die mutter, die eben noch sich nichts spannenderes als ein kuscheltier vorstellen konnte, kam aufgeregt angerannt und blaffte mich an: “ was machen sie da? “ “ ich komme nicht durch “ sagte ich. ganz genervt löste sie die bremse und schob den wagen 10 zentimeter vor. ich zwängte mich hindurch, murmelte eine entschuldigung und rannte aus dem laden.

zudem habe ich wohl aber auch eine kündigung an den nicht-mütter-club geschrieben.
zeitweise habe ich wirklich das gefühl, dass meine kinderlosen freunde nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. abends etwas trinken möchte keiner mehr mit mir, da es angeblich nicht so viel spaß macht, wenn einer von zweien nichts trinkt. auch haben einige meiner freundinnen diätpläne und müssen mir deswegen absagen, weil sie mir nicht dabei zuschauen wollen, wie ich die ganze zeit am essen bin. gespräche über ultraschall-fotos habe ich mittlerweile komplett aus dem programm genommen, und verschiebe erste einkaufsaktivitäten für das kind auf die zeit, wenn das treffen vorbei ist.
so darf ich immerhin ab und an mich mit ihnen für eine stunde auf einen kaffen treffen. das reicht mir für das erste.

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